Ein Bericht von Michael Wassenberg, Typografie-Dozent
Im Aufgabenblatt hieß es: Der Lieblingsautor Deiner Mutter kommt nach Hamburg, um nach langer Zeit mal wieder live vor Publikum zu lesen. Du schlüpfst in die Rolle des Literaturliebhabers, des Veranstalters und des Typografen zugleich … und konzipierst ein DIN A-1-Plakat im Hochformat für diesen sensationellen Event. (…) Wer keine Mutter hat … oder wessen Mutter keinen Lieblingsautor hat, der darf auch ein Plakat für eine Lesung mit Thomas Kapielski, Max Goldt oder Wiglaf Droste gestalten.
Was die Studenten meines Typografie-Seminars des dritten Semesters aus der Aufgabe gemacht haben, das sehen Sie hier. Zu Projektbeginn haben wir uns eine Auswahl von professionell gestalteten Plakaten angesehen und die formalästhetischen Mittel, die dabei zum Einsatz kamen, analysiert. Bei dieser Übung war ich besonders unnachgiebig und forderte die Typografie-Anfänger dazu auf, ihre Ideen zunächst auf Papier zu skizzieren, bevor sie mit dem Layout am Rechner beginnen. So entstanden nicht selten 8, 12, 20 oder noch mehr Scribbles.
Eindeutige typografische Hierarchien definieren, nachvollziehbare Differenzierungen markieren, sinnfällige Proportionen schaffen und einen klaren Rhythmus sichtbar machen — diese gestalterischen Grundsätze predigte ich nachgerade den Studenten in ungezählten Einzel- und Kleingruppengesprächen. Außerdem mussten natürlich noch die üblichen Fragen nach der Schriftmischung beantwortet und eine Reihe von detailtypografischen Entscheidungen getroffen werden.
via kunstschule wandsbek http://bit.ly/1LTKzEB
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