Dienstag, 24. November 2015

Typodozent entführt Semester 2.2 zum Spiegel-Verlag

Ein Beitrag von Natalya Antonia Baginski

Am Montag machte der liebe Michael Wassenberg mit uns eine Exkursion zum SPIEGEL, damit wir die Arbeitswelt bei einem Verlag kennenlernen.
Der erste Eindruck vom Gebäude: gigantisch. Moderne Architektur erstreckt sich bis ins 13. Stockwerk. Minimalistische Einrichtung, glänzender Boden und der Leitsatz „Sagen, was ist.“ von dem Gründer Rudolf Augstein.

Nach kurzem Staunen, kam uns schließlich ein junger Mann entgegen, der sich als Nils Kueppers vorstellte und uns an dem Tag herumführte. Nils selbst ist seit 5 Jahren beim SPIEGEL als Layouter tätig und bekam so den Umzug von der Brandstwiete in die Hafencity mit. Er ist immer noch täglich fasziniert von dem Gebäude. Mit Recht.
Es gibt sehr viele Bereiche beim SPIEGEL, so wie es auch den Literatur SPIEGEL, SPIEGEL Wissen und weitere Töchter des Muttermagazins gibt und wir haben längst nicht alles gesehen, dennoch möchte ich im Folgenden versuchen, meine zusammengequetschten Notizen vom DIN A5 Zettel möglichst in richtigen (und richtig verstandenen) Sätzen wiederzugeben. Nun denn.
Zu erst ein paar Fakten: Der SPIEGEL ist ein deutsches Nachrichtenmagazin welches wöchentlich im SPIEGEL-Verlag in Hamburg erscheint und auch weltweit vertrieben wird. Nach der Gründung von Rudolf Augstein am 4. Januar 1947 wurde es vor allem durch den Kampf für die Pressefreiheit (Spiegel-Affäre) und durch die Enthüllung zahlreicher politischer Affären bekannt.
Wir Leser können nicht ahnen, wie viel Arbeit, Schweiß und Stress hinter solch einem Magazin stecken. Es fängt damit an, dass sich Dienstags die Chefredakteure, Reporter, Layouter, u. s. w., den ganzen Tag über verteilt treffen, um das vorhandene Bildmaterial zu besprechen. Was wird genommen? Wie viel wird benutzt? Was bekommt am meisten Platz? Nach Absprache verkriecht sich jeder in sein Büro und los geht’s mit der Arbeit.
Die Layouter versuchen möglichst abwechslungsreich und übersichtlich das Material zusammenzubauen. Natürlich gibt es gewisse Vorgaben, an die sie sich halten müssen, wie z. B. die Seitenanzahl oder die Schriftart. Der niederländische Schriftentwerfer und Typograf Lucas De Groot entwickelte speziell für den SPIEGEL eine eigene Hausschrift. Unter anderem werden auch mal Talente von auflen engagiert, wenn Illustrationen das Magazin schmücken sollen.

In der Titelredaktion geht es, wie der Name schon sagt, um den Titel des SPIEGELs. Die Redaktion besteht aus drei Grafikern und einem Fotoredakteur. Da man heute täglich Nachrichten mit Bildern im WWW sehen kann, muss man beim Titel des SPIEGELs auf andere Tiefen/Rückblenden zurückgreifen, z. B. das Thema, welches am meisten für Aufregung oder Staunen die Woche über gesorgt hat. Meist kennen die Titelgrafiker nicht mal den ganzen Textinhalt, da an diesem selbst auch gearbeitet wird.

Es werden zwischen 5-10 Entwürfe pro Thema gemacht. Das erstrebende ist dabei reduziert zu arbeiten, d. h. zum Kern zu kommen. Aber gerade das reduziert Arbeiten ist nicht einfach. Sind die Entwürfe fertig, haben die Chefredakteure das letzte Wort. Auf die Frage hin, ob der Titel die Kaufbegeisterung beeinflusst und die Quote je nach dem steigt oder sinkt, meinte ein Titelgrafiker, dass das Erscheinungsbild über die Jahre auf jeden Fall wichtiger geworden ist.
Er selbst jedoch möchte frei arbeiten können, ohne viel nachzudenken, ob sich nun der SPIEGEL gut verkauft hat oder nicht. „Ich will ein gutes Bild“, das sein ihm das wichtigste. Und so soll es doch schließlich sein, oder?
Des weiteren gibt es den Bereich der Infografiker. Die Infografik ist die visuelle Repräsentation von Gesamtzusammenhängen in einer Abbildung, also die Darstellung von Fakten in Form von Diagrammen, Statistiken, u. s. w. Dort wird hauptsächlich mit dem uns bekannten Illustrator gearbeitet.
Am Ende kommt dann das soweit fertiggestellte Magazin in die Produktion – „das letzte Glied in der Kette“ – wie uns zwei sehr sympathische Damen berichteten. Sie bezeichneten sich selbst als Urgesteine im Verlag, da sie seit geraumer Zeit beim SPIEGEL arbeiten. Die Produktion ist der Feinschliff. Hier wird nochmal überprüft, ob alles an seinem Platz ist und sich keine Fehler eingeschlichen haben, bevor die Daten an die Druckerei übertragen werden.

An den restlichen Tagen arbeiten sie an der digitalen Version des SPIEGELs und SPIEGELs für Kinder (auch optimiert fürs Ipad).
So ruhig und friedlich es am Anfang der Woche noch zugeht, umso hektischer und lauter wird die Atmosphäre zum Donnerstag Abend hin, damit die Magazine frisch gedruckt und wie durch ein Wunder am Freitag Morgen in den Geschäften und bei ihren Lesern für neues Wissen sorgen können.
Letztendlich arbeiten alle auf ein Ziel hinaus: Einfach fertig werden! Woche für Woche. Das Schönste dabei ist dann am Ende der Woche das fertige Ergebnis in den Händen halten zu können und stolz auf sich sein. Jeder arbeitet zwar einzeln vor seinem Bildschirm, doch das Ergebnis ist das eines sehr groflen Teams.

Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag Exkursion zum Spiegel Verlag

via kunstschule wandsbek http://bit.ly/1lGvJp8

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen