„Für mich ist abstrakte Kunst das, was man sieht
und mehr nicht.“
– Günther Förg
Ein Artikel von Kimberly Klingforth
(mit Fotos von Kimberly Klingforth und Felix Krebs)
Betritt man die Deichtorhallen, in dem sich zurzeit die Günther Förg Ausstellung befindet, so scheint es einem als würde man durch eine Steinmauer hindurch rennen und ein ¾ Gleis betreten.
Auf der anderen Seite der Mauer erwartet einen zwar keine fantastisch magische Welt, aber die riesigen Farbwände denen man gegenüber steht bieten dennoch ein wirklich außergewöhnliches Erlebnis.
„Diese Wandmalerei stellt jungen Gouda, alten Gouda und ganz alten Gouda dar.“ – Jeff Turek
„Günther Förg ist bereits seit Jahren tot, mausetot.“, erklärt Jeff Turek, unser aus New York stammender Guide, mit seinem herrlichen Akzent, zu Beginn der Führung. Aufgrund dessen ist es nicht unbedingt eine „Günther Förg – Ausstellung“ da er persönlich keinerlei Anteil daran hatte und auch keines seiner von ihm aufgenommenen Portraits ausgestellt worden ist.
Doch selbst zu Lebzeiten ließ der Künstler bereits seine Wandmalerein von Assistenten unter Anweisungen fertigen.
Lediglich nach seinem Studium, als er als Hausmaler arbeitete, fertigte er noch seine Arbeiten selber an.
Des Weiteren ist zu beachten, dass die Wandmalereien aus der Ausstellung mit denselben Farben wie die Originale hergestellt worden sind.
„Für mich ist abstrakte Kunst das, was man sieht und mehr nicht.“
Durch diese Aussage lässt Förg selbst keinerlei Raum für übertrieben spekulierende Deutungen in seine Arbeiten.
Betrachtet man die Werke aus einiger Distanz, so scheinen sie völlig monochrom, fast schon statisch. Verringert man jedoch den Abstand und verändert somit auch seinen Blickwinkel, so erkennt man, dass durch den intensiven, vielschichtigen Farbauftrag eine Struktur entstanden ist, die das ganze Erscheinungsbild weicher und aus diesem Grund auch lebendiger wirken lässt.
Von den Werken selbst geht eine Energie aus, die sich durch die geometrischen Strukturen auf das architektonische Umfeld ausweitet.
Steht man direkt vor einer dieser Wände kann man das Vibrieren durch die Intensität der Farbe fast spüren und hat das Gefühl in diese eintauchen zu können, mehr noch in sie hineingezogen zu werden, um dessen Farbatmosphäre in sich auf zunehmen.
Trotz der unterschiedlichen Farbkompositionen und den von ihn ausgehenden energetischen Schwingungen ist kein Entwicklungsprozess des Stils von Günther Förg erkennbar.
via kunstschule wandsbek http://bit.ly/1HsefGX
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