Mittwoch, 15. Juli 2015

Saskia Behrendt

Eine Ehemalige, die es ganz weit weg verschlagen hat. Ans andere Ende der Welt – Nach Australien! Dort lebt und arbeitet sie nun und wir wollten wissen, wie es dazu kam. Über unsere Social Media Kanäle sind auf sie aufmerksam geworden und baten sie direkt uns ein bisschen zu erzählen.

Mia:
Saskia, deine Zeit an der kw ist nun etwas her. Wie lang genau?
Saskia:
Ich habe im Oktober 1997 im Aufbausemester angefangen. Da ich nur einen Realschulabschluss hatte, konnte ich nicht direkt ins erste Semester einsteigen, sondern musste noch in die “Vorschule”. Dann habe ich 8 weitere Semester absolviert und im März 2002 erfogreich meinen Abschluss gemacht. Allerdings war ich voll verpeilt und bin mit meiner Abschlussarbeit überhaupt nicht voran gekommen. Wir hatten das komplette 8te Semester Zeit fuer unsere Abschlussarbeit und ich wusste 6 Wochen vor Abgabe nicht wirklich wie das alles aussehen soll. Ich habe ein Haarspray von WELLA erfunden mit dem Namen FREEZE. Ich war besessen von Haarspray und habe eine Zeit lang auch meine Haare wie Laemmermann von VIVA getragen. Also musste ein Haarspray her, welches das auch moeglich machte. Am Ende ist doch noch alles gut geworden und ich habe alles fertig bekommen. Allerdings sind mir vorher noch meine Demo-Haarsprayflaschen, welche ich aus irgend so nem Baustoffe gefeilt und geschmirgelt habe weggeschmorlzen weil ich sie an meiner Nachtspeicherheizung trocknen wollte nachdem ich sie mit Spachtelmasse gefinished hatte. Ich dachte sie sind trocken, ich nahm sie in die Hand und sie zerbrachen wie das dünnste Porzellan ever. Später habe ich den Föhn zum Trocknen genommen. Meine komplette Abschlussarbeit habe ich in Photoshop erstellt, weil ich voll keinen Plan hatte wie die anderen Programme funktionieren. Da habe ich irgendwie nicht aufgepasst.

Mia:
Wie hast du die Zeit bei uns in Erinnerung?
Saskia:
Ich hatte eine super Zeit mit super Komolitonen! Wir hatten viel Spass, aber haben auch ziemlich gelitten unter den Reinzeichnungsfedern mit denen wir abstrakte Bilder fertigen mussten. Das war so n Ding, wie ein Pinsel nur aus Metall und dann war das so ne spezielle Farbe, die wir auf weissen Karton malen mussten. Helge Peterson war unser Lehrer dafür und vergab immer Punkte in verschiedenen Farben. Hat man einen schwarzen Punkt bekommen, war man gearscht und musste das ganze Ding noch mal malen. So was hat manchmal 5-10 Stunden gedauert… okay, mit der ein oder anderen Zigarettenpause. Aber das hat mich schon so manche Nacht gekostet. Die Zeit an der KSW ging definitiv zu schnell rum und schwupps musste man arbeiten und war “erwachsen”.

Mia:
Was ist das Wichtigste, dass du bei uns lernen konntest?
Saskia:
Das klingt vielleicht doof aber es war wirklich der ganze Kram mit der Reinzeichnungsfeder, was mich gelehrt hat sauber, ordentlich und ruhig zu arbeiten. Egal was Du machst, mache es mit Geduld, lasse Dich nicht stressen, sonst gehts in die Hose. Je sauberer man arbeitet, desto weniger hat man am Schluss auszubessern. Damals noch Freehand und QuarkXpress habe ich mir selbst beigebracht. War gar nicht so schwer… 😉

Mia:
Wo hat dich dein weiterer Weg hingeführt?
Saskia:
Ich habe mit einem Praktikum in einer kleinen Werbeagentur angefangen und wurde dort nach 6 Monaten als Junior übernommen. Danach noch ne kleine Agentur und dann hatte ich die faxen dicke von den ganzen Vorschriften und den Art Directoren, die einem sagen wie man es machen soll. Ich habe mich als Grafikerin selbständig gemacht und einige kleine Kunden gehabt. Das hat vorne und hinten nicht gereicht und ich habe angefangen im Fitnessstudio hinterm Tresen zu arbeiten. Nach und nach wurde das zu meinem Hauptverdienst und die Grafik lief so nebenbei. Irgendwann wollte ich aber wieder mehr Geld verdienen und habe wieder angefangen mich bei Agenturen zu bewerben. Das hat auch echt schnell und gut geklappt und ich bin in einer grossen Agentur in Hamburg untergekommen, bei der ich 5 Jahre geblieben bin. Geld hatte ich nicht aber dafür war ich reich an Überstunden und an Erfahrung. Ich habe mit den geilesten Kollegen der Welt die Nächte durchgearbeitet und tolle Sachen für TUI, Hapag-Lloyd, Phillips und die Postbank gemacht. Dann hat mich die Liebe nach Berlin verschlagen und ich habe dort in einer Firma für Tattoo-devices und permanent make-up-devices in house als Art Director gearbeitet, was mir viel Erfahrung in Führung und Organisierung einbrachte.

Mia:
Du bist nun in Australien. Wie kam es dazu?
Saskia:
1 Jahr nachdem ich nach Belin gezogen bin, kam ein Skype-Call aus Australien von einem Kumpel meines Freundes (jetzt Ehemann und Papa unseres Sohnes). Mein Mann ist Entrepreneur und kann nicht ohne Start-ups. Es ist quasi seine Berufung Firmen zu gründen und aufzubauen. Sein Kumpel fragte uns, ob wir nicht rüber kommen wollen und helfen wollten eine Firma aufzubauen. 3 Monate später waren wir im Flieger nach Sydney und haben dort die Firma styletread gegründet. Zalando auf australisch. Eigentlich wollte ich nur kurz aushelfen bis das Grundgerüst steht. Das “Aushelfen” dauerte dann doch 8 Monate.

Mia:
Arbeitest du dort kreativ? Wenn ja, wo und als was?
Saskia:
Ich habe als Art Directorin bei styletread  und bei brandsexclusive gearbeitet. Dann bin ich schwanger geworden und habe den Strand und den Ozean genossen. Jetzt ist unser kleiner Sohn fast 3 Jahre alt und ich arbeite als freie Grafikerin mit privaten Kunden und für die Start-Ups meines Mannes.

Das klingt nach einem wundervollen, aufregenden Leben mit vielen Erfahrungen! Schön zu sehen, dass so eine Laufbahn nach unserem Studium startet und total spannend das nach so vielen Jahren zu hören! Wir danken dir sehr für deine Zeit Saskia und wünschen dir, deinem Sohn und deinem Mann alles Gute! Grüß uns die australische Sonne!

Ein paar Arbeitsproben von Saskia gibt es natürlich auch zu sehen:

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via kunstschule wandsbek http://bit.ly/1O5Grxg

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