Mittwoch, 12. April 2017

Warten

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Warten

Ein Beitrag von Anna Celina Schneider

Ein Besuch in der Kunsthalle des Semesters 2.2

Im Schnitt sieben Jahre unseres Lebens verbringen wir damit – dem Warten. Ob Warten auf den Bus, Warten auf einen Job oder Warten auf einen Fisch, der an den Köder anbeißt: Jeder kennt das Alltagsphänomen, das manche zur Weißglut reibt. Doch welche Blickwinkel gibt es eigentlich auf das stumpf wirkende Thema?

Im Rahmen des Unterrichts Illustration unter Juliane Plöger, besuchte das Semester 2.2 die Ausstellung der Kunsthalle Hamburg zum Thema „Warten“. Eine Führung mit Stefanie Reimers bot dabei einen interessanten Einblick in die Hintergründe und Entstehungsgeschichten der gezeigten Werke.
Allgegenwärtig war dabei, wie banal und alltäglich das Teham der Ausstellung ist.  Am Angfang der Führung beim Sitzen in einem buchstäblichen Wartezimmer, fragt man sich nur – okay, muss ich dafür wirklich ins Museum?

Doch die Ausstellung lohnt sich. Eine Vielzahl von Werken, dabei vor allem Fotografie und Film, bringen dem Betrachter Blickwinkel bekannter Künstler, wie Andreas Gursky und Duane Hanson näher. Dabei wirken viele Fotografien wie Fenster in eine andere Welt, die gleichzeitig doch unsere eigene ist: Fenster in andere Kulturen, Fenster in die Vergangenheit und Fenster in eine überfüllte U-Bahn Station, die jedoch in einem Winkel zusammengeschnitten ist, wie unser menschliches Auge ihn garnicht wahrnehmen kann.

Dabei fällt vor allem Eines auf: Warten ist ein so tief menschliches Phänomen, dass es sich gleichsam durch verschiedene Kulturen und soziale Schichten zieht. Man fühlt sich mit moldawischen Schwarzarbeitern in Italien verbunden, genauso wie mit Menschen, die an futuristisch anmutenden Bushaltestellen in Armenien warten; und genauso mit der lebensechten Plastik eines arbeitssuchenden Obdachlosen.

Mit der spannenden Zusammensetzung an Werken macht uns die Ausstellung „Warten“ auf einen Bereich unseres Lebens aufmerksam, dem man sonst wenig Beachtung schenkt. Ist jemanden Warten zu lassen ein Machtspiel? Wie tief ist das Warten im Alltag verankert? Und vor allem – wie nutzt man die verstreichende Zeit? Die Ausstellung lädt ein, die Antworten darauf selbst zu finden und liefert dazu die richigen Gedankensprungbretter.

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